Auf dem Weg zur digitalen Heimatkunde (2022 - 2023)

Dieses Projekt ist im Rahmen des Kooperationsprogramms
"Ziel ETZ 2014-2020" Tschechische Republik - Freistaat Bayern finanziert

Derzeit sind digitalisierte Archivquellen zur tschechisch-bayerischen Grenze über das Quellenportal "Porta fontium" (PF) verfügbar. Das Portal wurde zum physischen Schutz der Dokumente und zur schnelleren und effizienteren Anzeige verfügbarer Archivalien entwickelt. Im Rahmen des ETC-Projekts Nr. 211 wurden zuletzt historische Karten und Pläne hinzugefügt und neue Module entworfen und implementiert, um Inhalte für Benutzer von PF besser zugänglich zu machen.

Hauptziel des vorliegenden Projekts ist es, Struktur und Funktionsweise einer Digitalen Heimatkunde des tschechisch-bayerischen Grenzraums zu entwickeln und zu pilotieren. Die digitale Heimatkunde möchte Interessierte aus den Bereichen der Kommunalarchive, Heimatgeschichte, Schulen und Universitäten eine Plattform zur Verfügung stellen, auf der eigene Bestände präsentiert, an der Erschließung bisher unbekannter Bestände mitgearbeitet, der Einstieg in die grenzüberschreitende Heimatforschung erleichtert und die Vernetzung der Heimatforschung verstärkt werden können. Zu diesem Zwecke wird die bestehende Zusammenarbeit auf weitere Interessenten erweitert, die an Arbeitssitzungen teilnehmen und ihre fachliche Expertise in der Geschichtsvermittlung einbringen.

Inhaltlich sollen einschlägige historische Quellen für die Heimat- und Familienforschung aus dem tschechisch-bayerischen Grenzgebiet recherchiert, verzeichnet, digitalisiert und auf PF verfügbar gemacht werden. Aus tschechischen Archiven sollen dazu die Protokolle der Stadtratssitzungen 1521- 1945 digitalisiert werden, auf bayerischer Seite der Bestand Briefprotokolle Waldsassen, also die gerichtlich aufgezeichneten privaten Rechtsgeschäfte aus der Region Waldsassen aus den Jahren 1634 bis 1862. Zudem soll nach gedruckten heimatkundlichen Quellen recherchiert und diese gedruckten Heimatkunden digitalisiert und auf PF verfügbar gemacht werden.

Das Projekt wird die einzigartige Zusammenarbeit von Experten aus Archivwesen und historischer Forschung aus den zwei Nachbarländern weiter vertiefen und neue Impulse für die grenzüberschreitende Vernetzung setzen. Durch die Einbeziehung von Kommunalarchiven, Geschichtsvereinen, Schulen und Bibliotheken wird der Anwendungsbereich der Quellenplattform PF gezielt erweitert.